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Arbeitsgerät & Interview: Jasper Jauch und sein Liteville 901 DH Prototyp

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Jasper Jauch ist beim ersten Downhill World Cup Rennen der Saison 2014 als 59. bester Deutscher geworden. Neben Johannes Fischbach (der mit Defekt leider nicht an die starke Leistung aus der Qualifikation anknüpfen konnte) sind nur noch zwei weitere deutsche Downhiller beim Rennen in Pietermaritzburg am Start gewesen. Wir haben mit Jasper über den World Cup in Pietermaritzburg, den perfekten Bike Park und das Leben als Downhiller gesprochen. Selbstverständlich haben wir uns außerdem seinen Liteville 901 Prototypen angesehen. Viel Spaß mit Jasper Jauch im Interview und Arbeitsgerät-Check.


# Jasper Jauch ist einer der schnellsten Deutschen im Downhill. Wir haben beim World Cup-Auftakt in Pietermaritzburg ausführlich mit ihm gesprochen und uns sein Arbeitsgerät – ein Liteville 901 Prototyp – angeschaut.

Interview

MTB-News.de: Hey Jasper, schön dich hier in Pietermaritzburg zu treffen. Wie kommt es, dass du soweit ab der Heimat in die Saison startest?

Jasper Jauch: Tobi, schön dich zu sehen! Es ist schon witzig wie viele Deutsche sich hier her verirren – wenn auch mehr als Zuschauer denn als Fahrer. Der Saisonstart in Südafrika ist schon ziemlich perfekt aber dank meiner Arbeit als Guide auf La Palma bin ich ohnehin nie raus aus der Saison. Ich bike das ganze Jahr lang (Lacht und lehnt das Rad an den Pickup, um den Helm abzuziehen). Aber Südafrika ist schon besonders. Gemeinsam mit Steffi Marth und ihrem Freund und Fotografen Nathan Hughes bin ich schon zwei Wochen vor dem Rennen nach Südafrika geflogen, um hier erst mal richtig fein Fahrrad zu fahren. Unseren ersten Reisebericht hast du ja schon gesehen (Link zum Artikel; der zweite Artikel ist mittlerweile auch online, Anm. d. Red.) und so hat sich alles zusammen sehr gut angelassen.


# Gemeinsam mit Trek Gravity Girl Steffi Marth hat Jasper vor dem World Cup in Südafrika unsicher gemacht. Damit solche Trips gelingen, bedarf es viel Vorbereitung und Überzeugungsarbeit, um die Sponsoren zu überzeugen.

Bei welchen World Cups wirst du in diesem Jahr noch zu sehen sein? Fährst du die gesamte Saison mit oder nur ausgewählte Rennen?

(Lacht) Das wäre klasse, ist aber finanziell leider nicht drin. Ich werde dieses Jahr neben Südafrika noch in Fort William und hoffentlich auch in Hafjell am Start sein. Die anderen Rennen werde ich leider ausfallen lassen müssen und konzentriere mich dann mehr auf die deutschen und europäischen Rennen, bei den ich weiter nach vorne fahren kann.

Das dürfte deine Sponsoren freuen und ist dennoch schade – neben dir sind ja nur noch Andreas Sieber, Steffi Marth und Johannes Fischbach bei diesem World Cup mit dabei gewesen. Benny Strasser hat die Strecke in Pietermaritzburg gemieden und wird erst in Cairns (Australien) in die Saison starten. Wie hast du die Strecke erlebt?

Als ich die Strecke das erste Mal auf einem Helmkameravideo gesehen habe, da habe ich mich schon gefragt, ob das wirklich World Cup ist. Aus den Alpen sind wir ja wesentlich steiler und ruppigere Strecken gewohnt. Aber andererseits ist diese Strecke verflucht lang und am Anfang mit den neuen Steinfeldern erheblich selektiver geworden. Dann kommen die extrem großen Sprünge und eine nicht enden wollende Tretpassage – das Teil macht dich fertig.


# Vorbereitung und Training bei einem kleinen Rennen in den Bergen hinter Kapstadt: Jasper ist fit für die neue Saison.

Ist das denn dann eine würdige Strecke für den Downhill World Cup? Viele Fahrer sind mit Enduro-Bikes angereist und sogar 29” Laufräder sind gesichtet worden.

Naja, ich weiß worauf du hinaus willst, aber es ist letzten Endes schon noch Downhill. Mit einem XC-Rad würde man da nicht in dem Tempo runter kommen, 29” knicken dir einfach weg und auch die Jungs mit ihren Enduro-Rahmen haben fast alle dicke Downhill-Gabeln mit 200mm Federweg und dicke Reifen montiert. Das allein zeigt schon, dass es nicht so einfach sein kann.

Hinzu kommt, dass die Strecke am Ende des Tages spannende Rennen ermöglicht. Und ich denke darauf kommt es an. Ich kann dir sagen, dass ich nach einigen Fahrten komplett abgebrannt bin, während ich in Winterberg den ganzen Tag fahren kann. Mit dem tiefen Sand und Staub überall ändert sich die Strecke durchgehend und auch wenn das lange Tretstück ein echter Spaßkiller im Rennen ist, selektiert es doch die kompletteren Fahrer von den weniger kompletten. Die ganzen Leute, die sich lauthals beschweren, dass das hier kein Downhill wäre, sollten vielleicht einfach mal hier her kommen und dann mit dem Enduro “runterballern”… dann wüssten sie, dass die Helmkamera täuscht und man die 200mm Federweg trotz der flachen Stücke sehr gut gebrauchen kann.

Von dem her ist es meiner Meinung nach schon gut so eine Strecke im Kalender zu haben… es muss ja nicht alles so krass wie Val di Sole sein.


# Fokussiert und schnell: Jasper liebt schnelle, flowige Strecken mit großen Sprüngen und Steinfeldern. Klingt nach einem guten Rezept für einen gelugenen Downhill.

Die Strecken in Fort William und Hafjell warten auf World Cup-Ebene auf dich. Fühlst du dich auf diesen wesentlich selektiveren Strecken wohler als in PMB? Fort William ist ja auch sehr lang…

Kann ich dir leider gar nicht sagen, bin beide Strecken noch nicht gefahren. Aber ich denke, dass die beiden Strecken es ganz schön in sich haben. Und wenn die du dir die Länge der drei Strecken anschaust wird dir bewusst, wo der Unterschied zu deutschen Rennen liegt. Aber dazu kommen wir ja später noch.

Wie müsste für dich die perfekte Downhill-Strecke aussehen?

Schnell, flowig, dicke Sprünge und große Steinfelder. Es sollte so sein, dass du die ganze Zeit konzentriert sein musst.

Wie beurteilst du die deutschen Bike-Strecken? Wir jammern hier über Pietermaritzburg, aber in Deutschland ist es auch nicht so rosig, was Trainingsstrecken für Downhiller mit World Cup-Ambitionen angeht, oder?

Naja, also generell würde ich dir zustimmen, die deutschen Strecken entsprechen jetzt nicht dem allgemeinem Weltcup-Niveau. Dennoch glaube ich, dass wir Deutschen schon ziemlich viele Möglichkeiten und Variationen haben. Ich komme aus Hannover – kaum einer kann sich vorstellen, dass im flachen Norden noch was geht, aber wir haben den Harz und den Deister. Der Deister ist bei mir vor der Haustür und ideal für die Afterwork-Runden. Eine Autostunde von mir haben wir im Harz vier Bikeparks und somit genug Möglichkeiten zu shredden. Ich glaube es kommt drauf an wie man seine Gegebenheiten nutzt und was man erreichen möchte. Es nur auf das Land zu schieben, in dem man aufgewachsen ist, ist zu einfach.

Wie könnten unsere Bike-Parks noch spannender gemacht werden?

Bikeparks werden gebaut, um damit Geld zu verdienen. Sie werden für die Masse gebaut und nicht für Profis. Daher ist der Anspruch natürlich niedrig gehalten, so dass Anfänger und Amateure Spaß haben und wieder kommen. Wer will schon in einen Park fahren, bei dem man erstmal die Strecken abgehen muss, um überhaupt runter zu kommen. Aber ein Verbesserungsvorschlag wäre etwas mehr Geschwindigkeit. Dadurch wird die Strecke zwar quasi noch kürzer, aber Geschwindigkeit ist vor allem ein Thema, mit dem man auf einer Weltcup-Strecke konfrontiert wird.

Du hast uns im Interview schon mal erzählt, wie hart du für dein erstes Bike gearbeitet und gespart hast. Jetzt wirst du gesponsort und reist um die Welt. Was denkst du sind die Kerneigenschaften, die man mitbringen muss, um als Mountainbike-Profi einen Fuß auf den Boden bringen zu können?

So genau kann ich die Frage nicht beantworten. Erstmal müsste man Profi definieren. Bin ich ein Profi? Verglichen mit dem Weltcup, NEIN. Verglichen mit anderen deutschen Fahrern, VIELLEICHT. Um Profi zu werden, braucht man jedenfalls erstmal Talent. Dann noch ein wenig Glück, viel Ehrgeiz und Disziplin. Aber eine Erfolgsformel gibt es da nicht. Die Entstehungsgeschichten und Charaktere der DH-Profis sind auch sehr unterschiedlich, siehe Aaron Gwin.


# Das Leben als Bike-Profi könnte so einfach sein… doch die Wahrheit lautet für viele Fahrerinnen und Fahrer: Arbeiten statt trainieren, Geld verdienen statt im Luft zum nächsten Run fahren.

Was machst du aktuell, wenn du nicht auf La Palma bist oder auf Reisen – wie erwirtschaftest du deinen Lebensunterhalt?

Ich mache eine Duales Studium, gesponsert von Fluid24. Meine Ausbildungszeit muss ich nur schulisch erfüllen und das Studium läuft wie ein Fernstudium. Davon bekomme ich ein kleines Ausbildungsgehalt, mit dem meine Miete finanziert wird. Dazu kommen Sponsorengelder, die mir das Reisen beschränkt ermöglichen. Um dann noch ein wenig zu leben und etwas essen zu können arbeite ich wie schon erwähnt als Guide auf La Palma oder als MTB-Lehrer für die MTB-ACADEMY.


# Jasper Jauch im Steinfeld – neben Studium und Jobs bleibt immer weniger Zeit zum Biken, als eigentlich nötig wäre. Deshalb heißt es bei den World Cup-Rennen: Schnell lernen und sich von anderen Fahrerinnen und Fahrern inspirieren lassen.

Woran liegt es deiner Meinung nach, dass die wenigsten Fahrerinnen und Fahrer von ihrem Sport leben können?

Ich glaube eine Ursache ist, dass man eben erst guten Support bekommt, wenn man erfolgreich ist. Doch der Weg zum Erfolg ist kein leichter, und ohne guten Support nur schwer erreichbar. Damit ich mir die Reisen und den Sport finanzieren kann, muss ich nunmal nebenbei arbeiten und das gesamte Management mit den Sponsoren in meiner Freizeit erledigen. Das ist wichtige Zeit und starker Stress, die mit dem Trainingsplan eines Profisportlers in Konflikt treten. Klar ist es machbar, aber eben auch ein sehr sehr steiniger Weg, den nur wenige meistern.

Wie ist es dir ergangen, als du das erste Mal im World Cup gestartet bist? Wie groß ist der Sprung, wenn man als deutscher Nachwuchsfahrer World Cup fahren will?

Der Sprung ist gar nicht so groß wie man denkt! Ich kann nur allen Nachwuchsfahren empfehlen, je früher desto besser. Einfach eine Mail an den BDR schreiben und um eine Nominierung bitten. Selbstverständlich sollten dafür bereits genug gute Referenzen vorhanden sein. Ich hatte damals große Motivation, die mir jedoch schnell von Marcus genommen wurde. Er klärte mich auf, wie schwer die Quali doch sei. Im Endeffekt war es aber gut, da ich dadurch keine großen Erwartungen mehr hatte und so frei im Kopf war, dass ich mit einem perfektem Lauf glänzen konnte und mich qualifiziert habe.

Die Strecken haben natürlich ein viel höheres Niveau und es ist klar, dass der erste Weltcup eher ein Abenteuer als ein seriöses Rennen wird, aber je früher Erfahrungen gesammelt werden, und je früher man sieht, was man auf dem Fahrrad so alles machen kann, desto schneller kann man den Weg zum Profi wagen.


# Große Sprünge gehören im World Cup dazu. Gut, wenn man darauf vorbereitet ist!

Profitierst du davon, mit den besten Fahrern der Welt starten zu können?

Klar, auf jeden Fall! Nach dem Track Walk bin ich schon ein wenig nervös gewesen denn die neuen Steinfelder haben einige spannende Linien geboten. Nach dem ersten Training war dann klar: Ich muss nachlegen. Teilweise sind die Jungs absolut kranke Linien gefahren wo ich mich erst mal wie ein Anfänger gefühlt habe. Dann habe ich mir gesagt: Wenn die das können, kannst du das auch und hab einfach abgezogen. Zum Glück hat das funktioniert und ich bin einiges schneller geworden – auch wenn ich manche Dinge immer noch nicht so umsetzen kann wie ein Greg Minnaar oder Aaron Gwin. Aber sonst hätte ich jetzt auch keine Zeit, um mit dir zu sprechen (lacht). Aber ja – ich profitiere enorm davon, hier die anderen Fahrer zu sehen und lerne unheimlich viel dazu.

Was sind deine Ziele für die kommende Saison?

Heile bleiben und gewinnen!


# Jasper liefert einen soliden Finallauf ab und wird in PMB 59er – kein schlechter Start in die neue Saison.

Wie erlebst du die Unterstützung durch die Verbände in Deutschland?

Ich glaube es ist kein Geheimnis mehr, dass seitens des BDR keine finanziellen Unterstützungen kommen und die vergangene Zusammenarbeit eher klein ausgefallen ist. Aber ich denke es wird langsam aber stetig besser. Bei der WM zum Beispiel hatten wir einen ständigen Ansprechpartner und auch Rollen am Start. Bei ausländischen Rennen gestaltet sich so etwas sonst eher schwierig. Ich bin guter Dinge, dass die nächste Generation vielleicht irgendwann mal BDR auf dem Trikot stehen hat.

Ganz ohne Team-Unterstützung, Mechaniker und Trainer ist der World Cup sicherlich eine andere Herausforderung als mit. Wie beeinflusst das deine Trainingsmöglichkeiten und deine Ergebnisse?

Schwer zu sagen. Was sicher ist, ist das ich wesentlich weniger Zeit zum Trainieren habe, da ich mich neben dem Fahren auch noch auf mein Rad, Anmeldungen, Mietwagen, Unterkünfte, Essen und natürlich die Reisen an sich konzentrieren muss. Wenn das alles wegfallen würde, könnte ich mit Sicherheit den Fokus mehr aus das Ballern legen und damit auf der Strecke schneller werden. Aber das ist aktuell eher “hätte hätte Fahrradkette” (lacht).

Wie erlebst du das Rennwochenende? Macht es für dich einen Unterschied, dass in dieser Saison die Rennen bereits am Samstag stattfinden?

Wenn ich ehrlich bin muss ich da zuerst einmal sagen, dass die Qualifikation für mich schon das eigentliche Rennen ist. Für die Top-Leute ist das mehr die Pflicht vor der Kür, aber für mich ist die Qualifikation das wichtigste Ziel an einem World Cup Wochenende. Wenn es dann klappt und ich unter den besten 80 Fahrern bin, freue ich mich wie ein Honigkuchenpferd und bekomme dann das Rennen am Samstag noch als Sahnehaube. Aber so zu 100% weiß man das vorher natürlich nicht. Den Andi (Andreas Sieber, Anm. d. Red.) hat es beispielsweise in PMB in der Quali geschmissen und schon ist er raus. Für mich ist ein Platz in den Top 60 schon eine steile Ansage gewesen und ich kann für das Rennen vielleicht noch die ein oder andere Schippe nachlegen (Jasper ist im Rennen 59er geworden, Anm. d. Red.).


# Maximaler Spaß trotz großer Anspannung: Jasper hat die Sektion offensichtlich im Griff und überwindet den kleinen Uphill im Sprung.

Ich verstehe – für den Zuschauer zu Hause ist die Perspektive da schon eine andere. Wir schauen den Stream vom Rennen und ärgern uns, das so wenige Deutsche am Start sind. Wie sieht es vom Material her aus? Wie viele Ersatzteile hast du hier mit dabei? Was würdest du im Falle von größeren Defekten machen?

Da wir ja schon vorher am Reisen gewesen sind, habe ich natürlich etwas aussortieren müssen. Ich habe noch einen Laufradsatz und Kleinteile dabei, aber wenn an der Gabel oder dem Rahmen etwas wäre, hätte ich gegebenenfalls ein Problem. Allerdings haben Fox und beispielsweise auch mein Sponsor Schwalbe ja den Race Support mit bei den Rennen, so dass ich mir da Hilfe holen könnte, wenn etwas nicht klappt. Aber das kostet natürlich wieder Zeit, die ich eigentlich haben sollte, um mich auf das Rennen zu konzentrieren.


# Jasper Jauch mit seinem Arbeitsgerät, einem Liteville 901 DH Prototypen

Arbeitsgerät: Liteville 901 Prototyp von Jasper Jauch

Bislang hat dein Rad ja problemlos durchgehalten. Du hast hier in Südafrika ein neues Liteville 901 Downhill-Bike dabei. Möchtest du uns das Rad kurz vorstellen?

Klar, gerne! Auf den Bike-Check habe ich mich schon gefreut. Ich bin in diesem Jahr auf einem Prototypen des neuen Liteville 901 Downhill-Bikes unterwegs. Das Rad ist sehr variabel einstellbar und angenehm leicht, so dass ich damit auf den verschiedensten Strecken richtig abstempeln kann.

Welches Setup hast du aus welchen Gründen für den World Cup in Südafrika gewählt?

Für Südafrika habe ich es mit 650b Laufrädern aufgebaut, doch theoretisch kann ich in dem Rahmen auch 26” fahren und dann nochmals die Kettenstrebenlänge verkürzen. Außerdem habe ich die Dämpferaufnahme an der Wippe in die 200mm-Stellung gebracht, damit ich gut pedalieren kann. Über die obere Dämpferaufnahme habe ich dann noch den Lenkwinkel auf meinen Geschmack angepasst – der müsste jetzt bei ca. 63° liegen. So kann ich es hier sauber laufen lassen, wenn es mit Vollgas auf die großen Sprünge geht.

Wann Liteville diesen 901 Rahmen in Serie bringen wird, ist aktuell noch nicht bestätigt. Fest steht: Der Prototyp sieht sehr seriennah und gelungen aus.
# Wann Liteville diesen 901 Rahmen in Serie bringen wird, ist aktuell noch nicht bestätigt. Fest steht: Der Prototyp sieht sehr seriennah und gelungen aus.

An deinem Rad gibt es gar keine Teleskopsattelstütze. Eine bewusste Entscheidung oder auch eine Packrestriktion?

Ganz ehrlich: Bei der Zeit die ich hier den Berg runter trete würde das nicht den riesigen Unterschied machen. Ich habe meinen Sattel für dieses Rennen allgemein etwas höher eingestellt und profitiere so in den Tretpassagen, aber so wie ich mich kenne würde ich bei einem Crash einfach den Hebel abbrechen und dann wäre die Stütze auch wieder dahin. Also lasse ich das Rad so, wie es perfekt läuft. Never change a running system.

Du fährst die neue Magura MT7 Vierkolben-Scheibenbremse mit den bekannten MT8 Hebeln. Wie schlägt sich der Gustav M-Nachfolger bei dir bislang?

Ich fahre die Bremse jetzt schon seit einiger Zeit und bin sehr zufrieden. Die MT8 ist mir nie stark genug gewesen und mit der MT7 habe ich jetzt endlich die Power, die ich vermisst habe. Die Dosierbarkeit gefällt mir auch ziemlich gut, denn ich kann schön modulieren, wie viel Bremskraft anliegt. Das ist wichtig, um die Traktion an den Rädern hoch zu halten. Besonders gut finde ich aber die Temperaturfestigkeit – mit der Bremse kann ich auch auf langen Abfahrten immer sicher verzögern. Das gibt Vertrauen und so kann ich schneller fahren.

Verzögert wird Jasper von einer der neuen Magura MT7 Vierkolbenbremsen - Sicher ist sicher.
# Verzögert wird Jasper von einer der neuen Magura MT7 Vierkolbenbremsen – Sicher ist sicher.

Was wiegt dein Bike in diesem Setup?

Das sollte so gut bei 15,3kg liegen – je nach Reifen natürlich. Ziemlich geil, oder?

Du fährst einen Rock Shox Vivid Air Luftdämpfer – wie bist du mit der Performance zufrieden? Gibt es keinen Bedarf mehr für einen Stahlfeder-Dämpfer im Downhill?

Ich denke das kommt ganz auf den Rahmen und die Anlenkung an. Ich bin da sehr experimentierfreudig und lasse keine Lösung unausprobiert, um mein Setup stets zu verbessern. Jörn Hessen (Bulls Teammanager) fragte mich neulich schon ob ich ständig Gabel und Dämpfer kaputt mache, weil er mich jedes mal mit anderem Fahrwerk sieht…

Bei den Dämpfern ist Jasper experimentierfreudig und fährt aktuell einen Rock Shox Vivid Air am Hinterbau seines DH-Bikes.
# Bei den Dämpfern ist Jasper experimentierfreudig und fährt aktuell einen Rock Shox Vivid Air am Hinterbau seines DH-Bikes.

Wann wird der Liteville 901 Rahmen in Serie kommen? Gibt es da schon Termine?

Man darf gespannt bleiben….

Mit der Nummer 100 zum ersten World Cup der Saison - keine schlechte Wahl.
# Mit der Nummer 100 zum ersten World Cup der Saison – keine schlechte Wahl.

Unterwegs ist Jasper in dieser Saison auf dem Prototypen eines neuen Liteville 901 Downhill-Bikes.
# Unterwegs ist Jasper in dieser Saison auf dem Prototypen eines neuen Liteville 901 Downhill-Bikes.

Während der Rahmen optisch eng mit dem Vorgänger verwandt ist, gibt es viele Detailänderungen und -verbesserungen.
# Während der Rahmen optisch eng mit dem Vorgänger verwandt ist, gibt es viele Detailänderungen und -verbesserungen.

Eingeschweißte Verstärkung gegen den Schäden durch die Doppelbrückengabel - sauber gelöst.
# Eingeschweißte Verstärkung gegen den Schäden durch die Doppelbrückengabel – sauber gelöst.

Ein Kernelement des 901 ist die flexibel verstellbare Geoemtrie. Über die fein gerasterte Dämpferaufnahme können Lenk- und Sitzwinkel sowie die Innenlagerhöhe des Bikes um +-2° verändert werden.
# Ein Kernelement des 901 ist die flexibel verstellbare Geoemtrie. Über die fein gerasterte Dämpferaufnahme können Lenk- und Sitzwinkel sowie die Innenlagerhöhe des Bikes um +-2° verändert werden.

Das kurze Steuerrohr des 901 ermöglicht eine tiefe Front.
# Das kurze Steuerrohr des 901 ermöglicht eine tiefe Front.

Hohe Steifigkeit durch doppelte Aufnahme der Lagerpunkte und eine massive, gefräste Wippe am Hinterbau.
# Hohe Steifigkeit durch doppelte Aufnahme der Lagerpunkte und eine massive, gefräste Wippe am Hinterbau.

Über die Dämpferaufnahme an der Wippe kann auf den Federweg und die Progression Einfluss genommen werden. Jasper hat sich in Pietermaritzburg für 200mm Federweg entschieden - die kurzhubigere Version.
# Über die Dämpferaufnahme an der Wippe kann auf den Federweg und die Progression Einfluss genommen werden. Jasper hat sich in Pietermaritzburg für 200mm Federweg entschieden – die kurzhubigere Version.

Hier wird kein Material verschenkt: Jasper schützt das Casting seiner Fox 40 mit Carbon, um Beschädigungen bei Stürzen und beim Shutteln vorzubeugen.
# Hier wird kein Material verschenkt: Jasper schützt das Casting seiner Fox 40 mit Carbon, um Beschädigungen bei Stürzen und beim Shutteln vorzubeugen.

Auf die Abstimmung kommt es an: Gerade auf langen Strecken sind Unterschiede in der Druckstufendämpfung deutlich spürbar. Die Fox bietet eine High- und Lowspeed Druckstufe, wodurch sie sich präzise anpassen lässt.
# Auf die Abstimmung kommt es an: Gerade auf langen Strecken sind Unterschiede in der Druckstufendämpfung deutlich spürbar. Die Fox bietet eine High- und Lowspeed Druckstufe, wodurch sie sich präzise anpassen lässt.

Die Erfahrungen mit der neuen Bremse sollen bislang ausnahmslos positiv sein. Jasper fährt die Version mit vier Einzelbelägen und lobt insbesondere Modulation und Bremskraft.
# Die Erfahrungen mit der neuen Bremse sollen bislang ausnahmslos positiv sein. Jasper fährt die Version mit vier Einzelbelägen und lobt insbesondere Modulation und Bremskraft.

Kleines aber feines Detail: Der Rahmen ist mit 26" und 650b Laufrädern kompatibel und bietet zwei Kettenstrebenlängen. Bei 650b ist man jedoch auf die lange Stellung festgelegt.
# Kleines aber feines Detail: Der Rahmen ist mit 26″ und 650b Laufrädern kompatibel und bietet zwei Kettenstrebenlängen. Bei 650b ist man jedoch auf die lange Stellung festgelegt.

e*thirteen Antriebskomponenten und Kettenführung - laut Jasper die beste Kombination aus niedrigem Gewicht und sehr guter Steifigkeit. In Pietermaritzburg wie bei allen anderen Profis mit einem größeren Kettenblatt gefahren.
# e*thirteen Antriebskomponenten und Kettenführung – laut Jasper die beste Kombination aus niedrigem Gewicht und sehr guter Steifigkeit. In Pietermaritzburg wie bei allen anderen Profis mit einem größeren Kettenblatt gefahren.

An der Front vertraut Jasper auf einen Schwalbe Magic Marry...
# An der Front vertraut Jasper auf einen Schwalbe Magic Marry…

... während am Heck ein Hans Dampf zum Einsatz kommt. Gegenüber dem vielfach gefahrenen Rock Razor bevorzugt Jasper hier den besseren Grip. Der Tubeless-Aufbau ist mit den verwendeten Syntace W35 Laufrädern kein Problem.
# … während am Heck ein Hans Dampf zum Einsatz kommt. Gegenüber dem vielfach gefahrenen Rock Razor bevorzugt Jasper hier den besseren Grip. Der Tubeless-Aufbau ist mit den verwendeten Syntace W35 Laufrädern kein Problem.

Syntace auch an der Front: Ein leichter Vector Carbon verbindet Jaspers Hände mit dem Bike.
# Syntace auch an der Front: Ein leichter Vector Carbon verbindet Jaspers Hände mit dem Bike.

Von der durchblutungsfördernden Stufe im 66sick Sattel profitiert Jasper beim Downhill zwar eher weniger, doch der leichte El Flaco ist robust und hält sich gut.
# Von der durchblutungsfördernden Stufe im 66sick Sattel profitiert Jasper beim Downhill zwar eher weniger, doch der leichte El Flaco ist robust und hält sich gut.

Jasper Jauch - einer von nur vier Deutschen beim World Cup Auftakt in Pietermaritzburg. Und ein aussichtsreicher Kandidat für gute Platzierungen bei den europäischen und deutschen Rennen.
# Jasper Jauch – einer von nur vier Deutschen beim World Cup Auftakt in Pietermaritzburg. Und ein aussichtsreicher Kandidat für gute Platzierungen bei den europäischen und deutschen Rennen.

Wer unterstützt dich in dieser Saison?

Fluid24, Liteville, Syntace, Magura, Schwalbe, Maloja, Evoc, MTB-Academy, Kabuto, e*thirteen, Smith optics, Five Ten, 66sick, CamForPro, Flatout suspension, MK Autoservice

Gibt es jemanden, dem du gerne danken würdest? Jetzt ist die Gelegenheit dazu!

Selbstverständlich!

Am meisten danke ich Dirk und Thorsten Ebeling von Fluid24, die definitiv am meisten dazu beitragen mir den Sport in diesem Umfang zu ermöglichen. Natürlich auch dem Stephan Mangelsdorff, der mir immer mit Rat und Tat beim Training zur Seite steht und mich überhaupt erst in die Mountainbike Welt hineingeführt hat. Dann wären da noch meine sehr engen Freunde, ohne die ich nicht die Kraft schöpfen könnte, die man für all die Rennen braucht.

Ohne meine Sponsoren stünde ich mit leeren Händen da. Für das ausgereifte Material und den Support bin ich wirklich sehr dankbar. An dieser Stelle besonders für den Schwalbe race support, der für mich als wichtige Anlaufstelle auf allen Rennen dient. Und natürlich an alle anderen, die stets an mich geglaubt haben und es weiterhin tun! Ohne euch wäre all das nicht möglich! DANKE.

Jasper, vielen Dank dir für das Interview und bis demnächst. Lass’s stempeln!

Der Beitrag Arbeitsgerät & Interview: Jasper Jauch und sein Liteville 901 DH Prototyp ist auf MTB-News.de erschienen.


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